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Was treibt uns im Moment um? Sehr geehrte Damen und Herren, das Momentum treibt uns im Moment um. Dahinter verbirgt sich die englische Bezeichnung für einen physikalischen Impuls, oder auch Schwung. Die aktuelle Dynamik wird an den Kapitalmärkten immer wichtiger, aber kann man das als Anleger auch nutzen, davon profitieren? Oder einfacher gefragt, stimmt folgende Aussage wirklich: Wer später bremst, ist länger schnell! Diese Einschätzung basiert auf dem Trend (also auch wieder Momentum), dass immer mehr Privatanleger, aber auch institutionelle Investoren sich nicht mehr die Mühe machen, Einzeltitel ins Portfolio zu nehmen, sondern einfach über ETFs und Indexfonds die großen Aktienindizes kaufen. Die größten Werte in diesen Papieren werden dann am meisten gekauft, was sie weiter steigen lässt. Schwung gewinnen diese Titel, weil sich durch den Anstieg die Gewichtung im Index weiter erhöht, die Fonds also nachkaufen müssen, um den Indez richtig abzubilden. Der Markt steigt dadurch weiter, mehr Anleger möchten profitieren und kaufen nun ihrerseits den Index und damit die hoch gewichteten Werte. Deren Gewichtung steigt wieder und diese Titel gewinnen an Fahrt. Zurück zur Physik: Wenn sich ein Gegenstand bewegt, braucht es weniger Energie, um ihn zu beschleunigen als aus dem Stand heraus. In einer Aufwärtsphase bringen also die hoch gewichteten Aktien mehr als der breite Markt. Dies kann man als Anleger nutzen, indem man eben nicht den normalen MSCI World kauft, sondern einen MSCI World Momentum, der die Aktien mit dem meisten Schwung nochmal stärker gewichtet und diese Übergewichtung je nach Schwung alle paar Monate anpasst. Leider ist es aber bei einem sich schnell bewegenden Gegenstand nun so, dass sich der Bremsweg mit zunehmender Geschwindigkeit überproportional verlängert und der Knall, wenn er auf ein Hindernis trifft, deutlich heftiger ausfällt. Durch die Trägheit läuft man sogar Gefahr, über das Ziel hinaus zu schießen. Übersetzt auf die Börse: Eine Momentum-Strategie steigt zwar bei Rückenwind stärker, die Korrektur fällt aber auch deutlicher aus. Also doch nicht die eierlegende Wollmilchsau. Jein, denn langfristig steigen die Kapitalmärkte an, schon allein aufgrund der positiven Erträge der Unternehmen und der entsprechenden Dividendenerwartungen. Es gibt also mehr und längere Aufschwungphasen als Rücksetzer. Zweitens sehen wir vor allem im US-amerikanischen Raum eine Entwicklung, die sich mit „der Gewinner bekommt alles“ am besten umschreiben lässt. Durch den technologischen Fortschritt und ihre Monopolstellung bei Patenten oder dem Sammeln von Daten verdienen dort wenige Unternehmen so viel Geld, dass sie ihren Wettbewerbsvorteil durch Milliarden-Investitionen immer weiter ausbauen oder die aufkeimende Konkurrenz einfach aufkaufen können. Die Regierung forciert dies und droht sogar ausländischen Kartellbehörden, wenn sie gegen diese Monopole vorgehen. Allerdings, und daher kommt das Jein oben, sind die Rücksetzer bei einer Momentum-Strategie heftiger als im breiten Markt, und das heisst es psychologisch auszuhalten. In unserer dynamischen Strategie SJB Surplus nutzen wir diese Marktbesonderheit, indem wir bestimmte Fonds und ETFs in Aufwärtsphasen übergewichten und bei Rücksetzern reduzieren oder ganz aus dem Portfolio nehmen, um die Position dann bei einer Erholung wieder aufzubauen. Wo der Schwung gerade besonders groß ist, verrät ein kurzer Blick auf unseren gewohnten Chart mit den spannendsten Fonds aus SJB Surplus.
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