Den Larry machen. Sehr geehrte Damen und Herren, "den Larry machen" bedeutet umgangssprachlich in etwa “sich aufspielen” oder “auffällig benehmen”, es kann aber auch für “jemanden nicht ernst nehmen” stehen. Ob das alles erstrebenswert ist, darüber lässt sich streiten. All das stört Larry Ellison nicht, denn der überholte diese Woche kurzzeitig Elon Musk als reichsten Menschen der Welt. Man muss auch gar nicht sonderlich “oraceln”, wie er das geschafft hat. Anno 1977 gründete Ellison das Datenbankunternehmen Oracle, das mittlerweile auch Softwarelösungen und Clouddienste sowie Hardware vertreibt und dadurch beim großen KI-Boom unverzichtbar ist. Diese Woche wurde dann ein Großauftrag der KI-Butze OpenAI über 300.000.000.000 USD publik und die Oracle-Aktie sprang über 30 Prozent nach oben, was Ellisons Vermögen mit einem Schlag um 100 Mrd. USD steigen ließ. Er kann jetzt also eindeutig das tun, was er am besten kann, nämlich den Larry machen. Das macht Ellison schon länger, unter anderem auf seiner 160 Mio. USD Yacht. Während Larry also angelt, sehen wir uns doch mal die Learnings – ja, das heißt jetzt so – an, die wir da als Anleger mitnehmen können. Zunächst mal das Wichtigste: Wer diese Woche Anleihen von Oracle besaß, ging leer aus, kein Anstieg, nur eine Woche näher an der nächsten Zinsausschüttung. Aktien waren also besser. Und zweitens: Nicht nur die strahlenden KI-Sterne lohnen sich, manche vielleicht sogar schon nicht mehr. Denn die müssen ja erstmal investieren, um dann Geld zu verdienen. Die Rechnung über die 300.000.000.000 USD kommt aber sicher. Und an der verdienen dann eben die modernen Schaufelhersteller und Saloonbetreiber wie Oracle. Es müssen also nicht immer die irren Stories über neue KI-Killer-Applikationen sein, manchmal reichen auch langweilige Hardwaredeals und Datenbankverträge, um in einer immer mehr von Technologie durchsetzten Welt Geld zu verdienen. Solange manche KIs noch behaupten „Erdbeere“ würde man mit drei e schreiben, googeln wir für den Newsletter noch selbst. Dass wir das überhaupt können, verdanken wir auch wieder einem Larry. Zusammen mit Sergej Brin hat Larry Page die Suchmaschine erfunden und somit den Grundstein für den Techriesen Alphabet gelegt. Gibt’s sicher ‘nen Film dazu auf Youtube, gehört ja auch zu Alphabet. Und so ist es nicht verwunderlich, dass wir neben Fundamental- und Marktanalyse auch erstmal nachschauen, wie der Chef oder Gründer einer Firma heißt. Denn den beiden Larrys und ihren Tech-Bros haben wir die hervorragende Entwicklung im Techfonds unserer Strategie SJB Surplus mitzuverdanken, in unserem gewohnten Chart mit den spannendsten Fonds in blau gekennzeichnet.
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